Der Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern ist nicht nur für Spezialkräfte interessant.
Während der Zugübung, die einmal im Quartal durchgeführt wird, stand während der Dezember-Übung der Einsatz mit gefährlichen Stoffen im Fokus. Es stehen nicht bei immer und sofort Spezialkräfte zur Verfügung, um eventuelle Gefahrgutsituationen abzuarbeiten. Jede Feuerwehr ist in der Lage, die Grundlagen eines solchen Einsatzes zu bewältigen. Hier kommt die GAMS-Regel zum Einsatz (siehe unten).
Sind Menschenleben in Gefahr, muss sofort gehandelt werden. Natürlich nur, ohne die Einsatzkräfte selbst einer Gefährdung auszusetzen. Während der Übung, die auf dem Hof der Feuerwehrtechnischen Zentrale Gifhorn stattfand, wurde angenommen, dass Mitarbeiter einer Firma bewusstlos neben bzw. auf einem Kesselwagen lagen. Da augenscheinlich nichts weiter zu erkennen war, war anzunehmen, dass hier Gase austraten. Trupps unter Atemschutz nahmen die Rettung der Personen aus dem Gefahrenbereich vor, um diese dem Rettungsdienst zu übergeben.
Die Rettung der Personen wurde von beiden Atemschutztrupps des TLF 16/25 vorgenommen, während vom LF 10/6 ein weiterer Sicherheitstrupp bereitgestellt wurde. Das Personal vom GW-L1 arbeitete dem TLF 16/25 zu, indem u.a. ein Absperrbereich gekennzeichnet wurde. Der im MTW tätige Zugtrupp dokumentierte den Übungsablauf.
Das übrige Personal des LF 10/6 übte den Aufbau eines Not-Dekon-Platzes. Hier standen der Einheit viele Möglichkeiten zur Verfügung. Gewählt wurde die Variante, vier Steckleiterteile miteinander zu einem Quadrat zu verbinden und darin eine Plane zu fixieren. Die Not-Dekontamination soll lediglich dazu dienen, die Einsatzkräfte grob zu reinigen, wenn sie mit gefährlichen Stoffen in Kontakt gekommen sind (beaufschlagt, kontaminiert).
Im Realeinsatz wird bei Gefahrstofflagen ein entsprechender Zug mit Spezialausrüstung hinzugezogen. Doch bis zum Eintreffen dieser Einheit muss sich jede Ortsfeuerwehr selbst behelfen. Deshalb findet hier die GAMS-Regel ihre Anwendung:
G = Gefahr erkennen
A = Absperren
M = Menschenrettung durchführen
S = Spezialkräfte alarmieren
Details zum Gefahrguteinsatz sind in der Feuerwehr-Dienstvorschrift 500 zu entnehmen. Der nächste Fachzug für Gefahrgut befindet sich in der Ortsfeuerwehr Gifhorn. Kommt es aber zu größeren Einsätzen, unterstützen hier Einsatzkräfte aller fünf Ortsfeuerwehren der Stadt Gifhorn, auch also die Kameraden aus Gamsen. Zusätzlich zum Atemschutzgeräteträger-Lehrgang sind einige Kameraden ausgebildet, Chemikalien-Schutzanzüge (CSA) zu tragen.
Ausgearbeitet wurde die Übung am 5. Dezember 2017 durch die Zugführer Frank Meyer und Torsten Günther.