Feuermeldung in einem Mehrfamilienhaus, 2 Personen werden vermisst. Das war die erste Lage beim Atemschutztag am 15.03.2014 der Gamsener Ortsfeuerwehr, die zu diesem Anlass den Weg zum Brandübungshaus nach Faßberg in den Landkreis Celle auf sich genommen hat.
Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge am Einsatzort ergab die Lage auf Sicht, dass Qualm aus den Fenstern des Obergeschosses drang. Zugführer und Gruppenführer des ersten Einsatzfahrzeugs erkundeten gemeinsam die Lage. Ein Anwohner gab an, dass noch zwei Personen vermisst seien. Während der Erkundung bereitete die erste Gruppe die Einsatzform "mit Bereitstellung" vor. Die Gerätschaften für den Einsatz wurden vor dem Gebäude bereit gestellt, damit die Atemschutztrupps sofort tätig werden konnten.
Mit 25 Einsatzkräften führte die Ortsfeuerwehr Gamsen einen Übungstag auf dem Bundeswehrgelände in Faßberg durch. Es wurden fünf Einsatzübungen unter realistischen Bedingungen absolviert. Solche Übungsmöglichkeiten stehen nur selten zur Verfügung. Ein neuwertiges Gebäude mit Nebelmaschinen zu verqualmen, wirkt oft weniger realistisch. Hier bot sich die Möglichkeit, eine wirkliche Brandbekämpfung vorzunehmen und die Brandherde nicht nur fiktiv zu erkennen, sondern auch wirklich zu löschen.
Ausbildungsschwerpunkt für Führungskräfte lag darin, die Lage richtig zu beurteilen und die optimalste Vorgehensweise zu wählen. Nicht nur geistige, sondern vor allem auch körperliche Herausforderungen hatten die Atemschutzgeräteträger zu leisten. Mit Wasser am Strahlrohr gingen sie in das Gebäude vor. Während einer Übung war der Weg durch das Kellerfenster der einzige Zugangsweg, um einen Brandherd im Obergeschoss zu erreichen. Kameraden, die nicht unter Atemschutz unterwegs waren, hatten auch genug zu tun: Atemschutzüberwachung, Aufbau des Drucklüfters, Schlauchnachführung, usw.
Die Verpflegung der Einsatzkräfte wurde vor Ort vom Küchentrupp um Peter Huppert geleistet. Die organisatorischen Vorbereitungen wurden von den Kameraden Oliver Behrens, Michael Behrens und Torsten Günther getroffen. Die Übungen am Brandhaus wurden von einem Mitarbeiter der Bundeswehrfeuerwehr vorbereitet und später beurteilt. Ortsbrandmeister Uwe Reuß zollte der Veranstaltung ein positives Fazit: Eine solche Ausbildung soll nicht das letzte Mal stattgefunden haben.
Bild links: Die erste Gruppe ist im Einsatz; Einsatzbefehl vom Einsatzleiter an die zweite Gruppe
Bild rechts: Atemschutztrupps nehmen Personensuche im Obergeschoss vor
Bild links: Sicherheitstrupps stehen bereit; Unterstützungsarbeit von außen
Bild rechts: Atemschutzüberwachung; der erste AGT-Trupp hat sich zurückgemeldet
Bild links: Atemschutztrupp bereitet sich vor; Aufnahmen mit Helmkamera
Bild rechts: Vorgehen des Angriffstrupp ins verrauchte Gebäude
Verschiedene Taktikvarianten konnten an diesem Tag ausprobiert werden.
- Erstangriff mit LF 10/6
- Erstangriff mit TLF 16/25
- Einsatzleitung durch einen Zugführer
- Einsatzleitung durch den ersten Gruppenführer mit Rückfluss von Lagemeldungen (Eintreffen, Lage auf Sicht, Nachforderungen, usw.);
Spätere Übergabe der Einsatzleitung an einen Zugführer - Übergabe von Atemschutztrupps an ein anderes Fahrzeug zur Unterstützung
Im Rahmen der verschiedenen Übungen wurden alle Funktionen vollständig durchgetauscht (Einheitsführer, Atemschutztrupps). Es war also eine gute Gelegenheit, junge Führungskräfte an ihre Aufgaben heranzuführen und jungen Atemschutzgeräteträgern die Angst zu nehmen und gute Vorbereitungen auf den Ernstfall zu geben.
Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben und vor allem an den Kameraden Martin F. mit Unterstützung von Kai M., die uns diese Möglichkeit geboten haben, hier zu üben! Wenn sich die Gelegenheit bietet, würden wir sicherlich noch einmal eine solche Möglichkeit wahrnehmen.
Bilder: M. Kretschmar, T. Günther, V. Biermann