Am 27. August 2011 waren einige Atemschutzgeräteträger zur sogenannten 'Heißausbildung' in Bad Gandersheim. Dieses Sondertraining ist eine wertvolle Ergänzung zum Atemschutzlehrgang sowie zur Standortausbildung.
Der Brandeinsatz ist gefährlich, speziell wenn es in den Innenangriff geht. Sobald ein Einrichtungsgegenstand brennt, breitet sich das Feuer schnell auf Möbel, Gardinen und andere Gegenstände aus. Ein Trupp im Innenangriff ist also großer Gefahr ausgesetzt.
Brennende Einrichtungsgegenstände stellen nicht die einzige Gefahr dar. Ein gefährlicher Faktor ist die plötzliche Rauchgasdurchzündung (z.B. Flashover). Ein Feuer benötigt Sauerstoff, um zu 'überleben'. Ohne Sauerstoff wird die Flamme zunehmend kleiner bis sie schließlich erlischt bzw. erstickt. Das Öffnen eines Fensters oder einer Tür führt zu einer plötzlichen Luftzufuhr und der mitgeführte Sauerstoff kann sich entzünden. Für solche Fälle werden unsere Atemschutzgeräteträger vorbereitet.
Im Training üben sie das Öffnen einer Tür aus der Deckung heraus. Weiterhin überprüfen sie die Temperatur des Raumes und bestimmen somit das weitere Vorgehen.
Grundvoraussetzung für den Einsatz ist die richtige und 'lückendicht' angelegte Schutzausrüstung. Denn falls es wirklich zu einer Durchzündung kommt, dürfen keine Hautflächen frei liegen.
Das Vorgehen unter realistischen Bedingungen sowie die Simulation einer Durchzündung werden in Übungsanlagen trainiert. Seit einigen Jahren fahren Atemschutzgeräteträger der Stadt Gifhorn nach Bad Gandersheim, um die dortige Übungsanlage zu nutzen.
Einige Bilder:
Temperaturcheck und Vorgehen ins Gebäude
Feuer im Brandübungscontainer
Erschöpfte Atemschutzgeräteträger nach der Übung
Die Ausbildung war wieder sehr erfolgreich und die gewonnene Erfahrung kann den nächsten Atemschutzeinsatz nur positiv beeinflussen.