Schornsteinbrände sind grundsätzlich nie ungefährlich. Die Möglichkeiten der Feuerwehr, hier tätig zu werden, sind jedoch nicht mit einem normalen Brandeinsatz zu vergleichen: Das Feuer im Schornstein darf nicht mit Wasser gelöscht werden!
Das Löschwasser würde sich durch die Hitze schlagartig ausdehnen (1 Liter Wasser = 1700 Liter Wasserdampf) und ein Zerstören des Schornsteins hervorrufen. Das bedeutet für die Feuerwehr, dass der Bereich des Schornsteins in allen Geschossen kontrolliert werden muss, um das Entstehen von Bränden zu verhindern. Währenddessen muss der Schornstein gereinigt werden, um das brennende Ruß zu entfernen.
Eine besondere Herausforderung stellte der Einsatz am 6. Februar 2017 an einem Reetdachhaus dar. Hier kamen Funken aus dem Schornstein, die trotz der kalten Wetterlage eine erhöhte Brandgefahr für das Dach verursachten. Nach der ersten Erkundung durch Einsatzleiter und Zugführer wurde durch die Besatzung des LF 10/6 eine Wasserversorgung aufgebaut und auf beiden Seiten des Gebäudes Strahlrohre vorgenommen, um das Dach vor den Funken zu schützen. Zeitgleich wurde über die Leitstelle der Bezirksschornsteinfeger angefordert. Im Gebäudeinneren wurde der Schornstein auf Hitzestrahlung kontrolliert.
Interessant stellte sich die Aussage eines Zeugen, dass das Ausrücken der Feuerwehr nicht mehr erforderlich sei, da dieser Schornstein öfter solche Rauchentwicklung verursache. Da aber eine Alarmierung vorangegangen war, musste die Einsatzfahrt aufgenommen und die Einsatzstelle angesehen werden, welches sich schließlich auch als mehr als sinnvoll erwies.
Alarmierte Kräfte:
- Ortsfeuerwehr Gamsen mit 26 Einsatzkräften
MTW (Führungsmittel zur Kommunikation und Dokumentation)
LF 10/6 (Erstangriff zum Schutz der Gebäudeteile)
GW-L1 (Unterstützungsaufgaben mit Material und Personal)
SW 1000 (Leihfahrzeug der Ortsfeuerwehr Gifhorn; Aufbau der Wasserversorgung)
Das TLF 16/25 ist zurzeit in Reparatur (defekter Löschwassertank). - Polizei Gifhorn
- Bezirksschornsteinfeger
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