Umbruch und Vereinfachung im Verwaltungswesen der Feuerwehren in Niedersachsen:

20170531 feueron infoSeit fast 15 Jahren verwenden die meisten Feuerwehren in Niedersachsen eine Software mit dem Namen FeuerwehrDirect. Dieses Programm funktioniert auf Basis von Microsoft Access. Damals wurde der erste Schritt in die Richtung einer zentralen Datenpflege gerichtet. Denn hier konnten nicht nur Mitgliederdaten, sondern auch Gerätschaften, Einsatzberichte, Dienstbücher und Bekleidung hinterlegt werden. Die Nachteile waren schnell erkannt, da zunächst nur an einem PC gearbeitet werden konnte. Mit etwas EDV-Wissen konnte das System aber auch innerhalb eines geschlossenen Netzwerks betrieben werden.

Statistische Daten (Anzahl Mitglieder, Einsatzstichworte, usw.) mussten selbst ausgewertet und weitergegeben werden (Stadt und auch Land). Mit Einführung neuerer Office-Versionen wurde auch eine Datenübergabe an übergeordnete Stellen erschwert und war auch später nicht mehr möglich.

Bis zur Einführung einer "brauchbaren" Software wurden verschiedene Listen dezentral und teilweise auf privaten Rechnern gepflegt (Mitgliederliste beim Schriftwart in Abstimmung mit der Liste des Kassenwarts, Lehrgänge beim Ausbildungsleiter, Geräte beim Gerätewart, Telefonlisten bei einem anderen Kameraden, usw.).

Mit Einführung des neuens Systems FeuerON (Feuerwehren Online Niedersachsen) können solche Daten direkt und online abgefragt und gepflegt werden. Das Thema Datensicherung auf externen und lokalen Speichermedien gehört somit auch der Vergangenheit an, da alle Daten auf einem Server abgelegt sind (Standort nach ISO 27001 in Deutschland mit täglicher Datensicherung). FeuerON wurde ausführlich durch Datenschutzexperten des Landes Niedersachsen geprüft. Die übergeordneten Stellen erhalten keine in den Ortsfeuerwehren bekannten Personendaten, sondern nur für Statistikzwecke relevante Informationen.

Seit Mai 2017 sind die Ortsfeuerwehren der Stadt Gifhorn aktiv und bereiten sich auf die Übernahme der alten Daten in das neue System vor. Das betrifft im ersten Schritt die Mitgliederdaten. Dazu müssen viele Informationen bereinigt werden. Zwei Ortsfeuerwehren sind bereits "online", dass bald die nächsten Schritte folgen können. Dazu gehört das gesamte Berichtswesen (Dienstbuch und Einsatzberichte).

Möglichkeiten der zentralen Datenpflege:

  • Personendaten (Mitglieder)
    inkl. aller Lehrgänge, Ehrungen, Beförderungen, usw.
  • Dienstbuch
    Komfortable Verwaltung aller Dienste und Ausbildungstätigkeiten
  • Einsatzberichte
    Berichte können nach ihrer "Freigabe" direkt von der Verwaltung abgerufen und abgerechnet werden. Eine manuelle Übergabe der Daten ist nicht mehr erforderlich.
  • Abfragemöglichkeiten
    Vollständige oder nach Gruppen und Abteilungen eingegrenzte Abfragen von Informationen (Atemschutzgeräteträger, Telefonlisten, Lehrgänge, Ehrungen, usw.)
  • Terminverfolgung
    Anstehende Geburtstage, Untersuchungen (Atemschutz), Fahrerlaubnisse (LKW), usw.
  • Geräteverwaltung
    Zu Fahrzeugen und Geräten können Daten hinterlegt werden.
  • Wasserentnahmestellen
    Wiederkehrende Prüfungen von Hydranten und Löschwasserbrunnen können dokumentiert werden.
  • Rechteverwaltung
    Den Benutzern werden Rollen entsprechend ihrer zugeteilt. Beispielsweise können Bankdaten nur vom Kassenwart gesehen und bearbeitet werden, während ein Atemschutzbeauftragter nur die Namen der Mitglieder sieht.

Viele Details bedürfen der Abstimmung innerhalb der Stadtfeuerwehr. Die Ortsfeuerwehren stehen dabei im ständigen Kontakt, um nach dem Import ihrer Daten ihre Erfahrungen austauschen zu können.

Weitere Informationen zu FeuerON gibt es auf der Homepage der NABK Niedersachsen:
http://www.feuerwehrschulen.niedersachsen.de/service/feueron/feueron-140100.html